Montag, 7. Mai 07 ab 19:00 Uhr in der Zone / Lichtmeß, Gaußstraße 25, HH-Altona, [karte]
Eine Auseinandersetzung mit urbanem Raum am Beispiel der neuen Großen Bergstraße. Veranstaltung anlässlich der Veröffentlichung unserer Projektdokumentation.
Wir wollen die Veröffentlichung der Dokumentation nutzen, das Projekt im Rahmen von LearningFromYourStadtraum vorzustellen, Ergebnisse und Fragestellungen zu diskutieren und einen Ausblick auf Themen und künftige Projekte der Gruppe geben.
Das Projekt LearningFromYourStadtraum fand im September, Oktober 2006 im Rahmen der Ausstellung "[Invasionen]" statt. Aufbauend auf einer Reihe von öffentlichen, thematisch ausgerichteten Rundgängen und Veranstaltungen, der Sammlung von Geodaten, Erfahrungen und Wahrnehmungen sowie der Dokumentation und Herstellung von offenen Karten ist Learning from your Stadtraum eine Annäherung an das Terrain" der (Neuen) Großen Bergstraße in Hamburg-Altona.
Ein Thema, mit dem sich Offene Kartierung [beschäftigt], sind die veränderten Bedingungen von Kulturproduktion in einer Netzwerkgesellschaft. Während elektronische Medien neue Möglichkeiten der Produktion von Wissen und Kultur ergeben, sind sie zunehmender architektonischer und legislativer Regulation unterworfen. Wir wollen an diesem Abend einen Einblick in gegenwärtige Auseinandersetzungen geben und der Frage nachgehen, wie kulturelle Projekte eine Position hierin entwickeln können.
Die Dokumentation des Projekts erscheint zur Veranstaltung, sie kann vorort erstanden oder im Anschluss über unsere eMail-Adresse osm (at) offene-kartierung.de bestellt werden. Sie besteht aus einer Faltkarte im A1 Format mit einem Plan aller Rundgänge und Texten zu den Themen des Projekts. Sie kostet 6,00 Euro inklusive Versand. Alternativ ist sie auch über den [Buchhandel] oder [hier] erhältlich. Die Inhalte sind CreativeCommons? lizensiert, Texte und Karten werden die nächsten Tage auch auf unserem Wiki vollständig dokumentiert?
Offene Kartierung (Hg.): "Learning from your Stadtraum. Eine Auseinandersetzung mit urbanem Raum am Beispiel der Neuen Großen Bergstraße in Hamburg-Altona", mit Beiträgen von Jo Walsh, Christiane Wehr, Malte Willms, Andreas Exner, Ulf Treger, Judith Mauch, Sarah Schreiner, Uta Meier-Hahn, ISBN 978-3940272003
Die Aneignung von Technologien wie beispielsweise GPS (Global Positioning System) stellt den Versuch dar, einer “Instrumentalisierung neuer Technologien zur Kontrolle, Erfassung und Messbarkeit des Körpers” entgegenzuwirken.
Bedeutsam an dieser Technologie ist, dass sie die Benutzer_Innen sowohl mit einem Interface konfrontiert als auch eine interaktive Praxis darstellt, die konkret etwas über die Eigenbewegung des Körpers aussagt. Die GPS-Karten erweitern die Praxis der visuellen Körperaufnahme, denn sie geben die menschliche Bewegung als abstrakte Bewegungslinie wieder. Satellitentechnologie bietet eine Perspektive von oben, statt einer Reihe von Standbildern fragmentierter Körperbewegungen zu liefern, wie beispielsweise im Film. Es entsteht ein Bewegungsbild in Form einer nicht-verobjektivierten Kartographie. Der Tracklog des Empfängers ermöglicht, die eigenen Routen in Erinnerung zu behalten und eröffnet damit neuartige Beziehungen zwischen Bild und Gedächtnis, Körper und Raum.
Im Rahmen von Learning From Your Stadtraum werden bei thematisch vorbereiteten Touren GPS-Empfänger eingesetzt, in die Handhabung der Technologie eingeführt und eigenes Kartenmaterial eines exemplarisch ausgewählten Stadtraumes erstellt. Die Touren sind für alle Besucher_Innen offen.
Schwerpunkte und Auswertungskriterien
Unabhängig von den Touren besteht auch die Möglichkeit, die Geräte für beliebiges Umherschweifen und die Erstellung eigener Karten auszuleihen. Geplant sind die Präsentation von Zwischenergebnissen sowie eine zusammenfassende Darstellung der Kartierungsergebnisse am Ende der Veranstaltung.
Hierzu sollen eingesetzt werden: Wandkarten, Takeaway Maps, Layers (alle Karten der Touren werden übereinander gelegt, gleichzeitig auch getrennt sichtbar). Weitere Hilfsmittel: Internet, Beamer, Computer, Ausdrucke.
Open Source
zielt auf eine kollektive Aneignung und Weiterentwicklung von Technologie und deren Anwendungsmöglichkeiten. Für “Learning from your Stadtraum” bedeutet dies konkret, dass die Kartierungen für alle nutzbar, veränderbar und bearbeitbar sind, auch während der Projektlaufzeit und bei Veranstaltungen [siehe auch OpenSource].